In der Kinder und Jugendpsychiatrie spielen wir im Aufenthaltsraum der jeweiligen Station mit allen Kindern, die am Clown-Besuch teilnehmen wollen.
Zusätzlich zur Interaktion zwischen Clown und Kind gibt es also auch immer eine Gruppendynamik, auf die die wir eingehen. Die Patienten reagieren teilweise aufgrund ihrer Erkrankungen anders als man es vielleicht erwarten würde, z.B. verhaltener oder drehen übermütig auf. Während die Gesellschaft von den Kindern und Jugendlichen im Grunde ständig verlangt, sich anzupassen und zu funktionieren, ist das bei uns kein Thema. Schwächen sind bei uns kein Makel, sondern unser Markenzeichen. Wichtig ist uns ein empathischer Umgang miteinander, mit den Patienten und den Mitarbeitern. Wir laden die Kinder ein mitzumachen, aber letztendlich entscheidet jedes Kind selbst, inwieweit es sich darauf einlassen möchte. Wir spielen mit dem Moment und bringen so Leichtigkeit und Humor in den Klinikalltag. Weil Clowns als wesensverwandt anerkannt werden, akzeptieren uns Kindern oft schneller. Teilweise können wir daher auch Kinder erreichen, die sonst schwer erreichbar sind. Im Spiel knüpfen wir an Themen der Kinder an oder bringen jahreszeitlich passende Impulse ein. Clowns nehmen sich, andere und ihr Handeln zwar ernst, aber nicht zu ernst und sind jederzeit in der Lage, Stimmungen und Situationen spielerisch zu verändern. So können im Spiel große Gefühle und Dramen entstehen, die im nächsten Moment durch eine unerwartete Wendung und Lachen wie weggewischt sind. Clowns agieren mit heiterer Gelassenheit und verurteilen sich nicht für Unzulänglichkeiten und Fehler. Sie machen Mut, immer wieder innerlich einen Schritt zur Seite zu treten und die Perspektive zu wechseln.